13:25 / 04. Januar 2021

Die Verbandsgemeinde Linz will gemeinsam noch viel erreichen

Ein halbes Jahrhundert VG | 50 Jahre und kein bisschen leise

50 Jahre – das ist doch gar kein Alter. So jedenfalls gilt es heute. Vor 50 Jahren - am 1. Dezember 1970 - fand in der Kreisberufsschule in Linz die allererste Sitzung der neu gegründeten Verbandsgemeindevertretung Linz am Rhein statt. Bürgermeister Leo Thönnissen schloss die Sitzung angesichts einiger Widerstände in der Stadt Linz zu dem neuen Zusammenschluss mit dem Appell, man möge künftig den vielzitierten Satz „Stadt und Land, Hand in Hand“ auch beherzigen.

Zuvor hatten die Gemeinderäte von Dattenberg, Kasbach, Leubsdorf, Ockenfels, Ohlenberg und St. Katharinen der Bildung einer neuen Verbandsgemeinde Linz zugestimmt. Lediglich die Stadt Linz hatte die Aufnahme zunächst abgelehnt. Mit Mehrheit stimmten die Mitglieder des Verbandsgemeinderates dann allerdings der Aufnahme  von Vettelschoß und auch Linz in die neue „Verbandsgemeinde Linz am Rhein" zu.

Starke, menschliche und kommunale Solidargemeinschaft

In den inzwischen fünf Jahrzehnten hat sich die Verbandsgemeinde Linz zu einer ungewöhnlich starken kommunalen Solidargemeinschaft der Kommunen aus Rhein und Höhe entwickelt. Der Mix ist zudem sehr interessant – das touristisch besonders reizvolle Rheintal und die wirtschaftlich sehr dynamische Linzer Höhe ergeben ein starkes Gesamtes.

Menschen, die hier aufgewachsen sind oder die sich hier niedergelassen haben, schätzen die hohe Lebensqualität und die große Anziehungskraft. Leben und arbeiten in der Region Linz gilt als attraktiv, die sog. „Work-Life-Balance“ stimmt also.

"Wir sind Region" | 50 Jahre Verbandsgemeinde Linz

Zu beliebten Zielen für Einheimische wie Gäste zählen eigens ausgezeichnete Touristenziele und Wanderwege in einer waldreichen Region entlang und in unmittelbarer Nähe des größten Flusses in Europa. So bietet der Premium-Wanderweg Rheinsteig eine Fülle von einzigartigen Aussichten und Wanderern teils atemberaubende landschaftliche Abwechslung.

Ein strategischer Vorteil ist die Lage der Verbandsgemeinde zwischen den beiden großen Zentren Bonn/Köln und Neuwied/Koblenz. Durch gute Verkehrsanbindung und kluge Planung der Kommunen profitiert die Region vom inzwischen langanhaltenden Aufwärtstrend der beiden Ballungsräume. Der attraktive Mix aus Schulen und Kindergärten, guten Einkaufsmöglichkeiten und nicht zuletzt auch attraktivem Freizeitangebot hat viele Menschen in der Region gehalten und in die Region gezogen.

Ehrenamt als Grundlage für unser Miteinander

Die Nähe zueinander und ein starkes Maß an Mitmenschlichkeit zeichnet das Gemeinwesen unserer Region besonders aus. Ein ungewöhnlich großer Kreis von ehrenamtlich Engagierten garantiert die enorm starke Verbindung zwischen den Menschen im Ehrenamt und auch der kommunalen Verwaltung. Das ist eine starke Grundlage für Miteinander wie auch für Wohlbefinden in der eigenen persönlichen Umgebung.

Zu den Eckpfeilern dieses menschlichen Miteinanders zählen unser sozial stark engagierter Seniorenbeirat, unser ehrenamtlicher Bürgerfahrdienst und die besonderen Gemeindecafés in allen Kommunen der Verbandsgemeinde. Fester Bestandteil dieser „Soft Power" unserer Region sind deshalb auch die Ehrenamtstage der Verbandsgemeinde mit jeweils hunderten Teilnehmern. Sie stehen stellvertretend für viele Tausende Stunden an ehrenamtlichem Einsatz in Vereinen, Kommunen und in der Nachbarschaft.

Um diese besonders wertvolle und in der Tat unbezahlbare Grundlage des Miteinanders auf Dauer abzusichern, hat die Verwaltung der Verbandsgemeinde eine eigene Stelle zur Unterstützung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte geschaffen. Die Vereinslotsin in der Verwaltung kümmert sich um alle Fragen aus diesem Bereich, die Freiwilligenbörse der Verbandsgemeinde bringt Einsatzwillen und Menschen mit Bedarf an Unterstützung zueinander. Die zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen, Organisationen und Vereine und nicht zuletzt die enge Partnerschaft mit den Kirchen zu erhalten und zu stärken, ist und bleibt doch für die Zukunft eine zentrale politische, vor allem aber eine menschliche Aufgabe für unsere besondere Region.

Umweltschutz und Feuerwehren: Bundesweite Modelle aus der Region Linz

Bundesweite Förderung und Anerkennung findet das inzwischen auch international beachtete Umweltprojekt einer besonders klimaschutzfreundlichen Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Linz/Unkel.

Hier ermöglicht eine sauerstofffreie Schlammaufbereitung die direkte Nutzung der daraus entstehenden Gase zur Energiegewinnung. Das senkt nicht nur die Belastung für Umwelt und Klima, sondern auch die Kosten der Anlage und führt dadurch zu Gebührenstabilität beim Abwasser.

Darüber hinaus wird mit dem innovativen Pyreg-Verfahren der anfallende Klärschlamm so aufbereitet, dass der darin enthaltene Phosphor wiederaufbereitet und ohne die in anderen Verfahren anfallende erhebliche ökologische Belastung zur Düngung an die Landwirtschaft weitergegeben werden kann. Diese in der Praxis bewährte Technologie setzt national und international Standards in Sachen Umweltschutz. Die oft eingeforderte Versöhnung von Ökonomie und Ökologie wird in unserer Region seit Jahren im praktischen Betrieb umgesetzt, und das Beispiel findet Nachahmer: Viele Kommunen in Deutschland wollen diesem Beispiel folgen.

Bundesweit einmalig ist auch das Kooperationsprojekt der Verbandsgemeinde Linz mit Unternehmen in Sachen Brandschutz.

Statt dem Trend zu folgen, Feuerwehrstandorte aus Mangel an Personal zusammenzulegen oder gar zu schließen, wurde von der Verbandsgemeinde eine Kooperation der Freiwilligen Feuerwehren mit den Unternehmen Niedax und Birkenstock geschaffen und dort eine neue Löscheinheit angesiedelt. Der Clou: Die neue Feuerwehr-Einheit wird aus Beschäftigten der beiden Firmen gebildet, die wiederum in ihren jeweiligen Wohnorten einer Freiwilligen Feuerwehr angehören.

Bürgermeister Hans-Günter Fischer (rechts) und Wehrleiter Thomas Nelles (Foto: Thomas Schwarz)

Bürgermeister Hans-Günter Fischer (rechts) und Wehrleiter Thomas Nelles (Foto: Thomas Schwarz)

Die entstehenden Synergieeffekte schaffen eine klassische „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten, Kommunen wie Unternehmen: Es entstand eine 28 Mann starke Truppe gut ausgebildeter Einsatzkräfte. Die zum Schutz der Bevölkerung erforderliche Ausstattung und Fahrzeuge stellt die Verbandsgemeinde Linz. Die Beschäftigten und ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkameraden fungieren als professionelle Ersthelferkräfte, in den Unternehmen und im Einsatzfall wird die Eintreffzeit der Feuerwehr deutlich verringert - und die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Linz wird gestärkt durch die Beschäftigten in den Unternehmen. Nie zuvor gab es eine solche Kooperation zwischen Betrieben und der Feuerwehr in einer Verbandsgemeinde, auch hier gilt: Das Interesse an diesem Linzer Modell ist landesweit und auch bundesweit vorhanden.

Freiwillige Kooperationen statt Zwangsfusion von oben

Der andernorts gelungene Versuch der Landesregierung, eine zwangsweise Fusion der VG Linz mit der VG Bad Hönningen, und dies auf Grundlage falscher Daten zur Bevölkerungsentwicklung erzwingen zu wollen, ist am fundierten und energischen Widerstand der Kommunen und der VG Linz gestoppt worden. Inzwischen hat auch die benachbarte VG Bad Hönningen wieder einen direkt gewählten Bürgermeister, nachdem zuvor diese Position im Vorgriff auf eine mögliche Fusion nicht mehr besetzt worden war.

Verfassungsrechtlich stark untermauerte Argumente sprechen gegen eine Zwangsfusion und für die Beibehaltung der Eigenständigkeit der Verbandsgemeinde Linz und auch der VG Bad Hönningen, deren Bevölkerungszahlen im deutlichen Gegensatz zu den zehn Jahre alten Prognosen der Landesregierung nicht etwa gesunken, sondern gestiegen waren.

Das Land hat den Vorschlag der VG Linz, statt zwangsweiser Fusion die bereits intensive Kooperation der Verbandsgemeinden Linz, Unkel und Bad Hönningen zu stärken, übernommen. Das bessere, freiwillige und basisorientierte kommunale Konzept hat sich durchgesetzt. Auch das kann für andere kommunale Kooperationen statt zwangsweiser Fusionen ein Modell werden.

Ein Beispiel für bereits praktizierte freiwillige Kooperation ist der oben bereits erwähnte millionenschwere Abwasser-Zweckverband Linz/Unkel und auch der Abwasser-Zweckverband Linz/Asbach. Diese Kooperationen bestehen seit Jahrzehnten. Man muss also die Kommunen vor Ort nicht mit Zwang von oben zur Fusion zwingen wollen, wenn die freiwillige Kooperation so lange und so erfolgreich funktioniert.

Ein weiteres aktuelles Beispiel der Kooperation – hier mit der VG Bad Hönningen - ist die gemeinsam betriebene Feuerwehreinsatzzentrale sowie die regelmäßige Prüfung von Einsatzfahrzeugen und Gerät. Weitere Beispiele müssen hier nicht eigens aufgeführt werden, die Projekte einer vertieften freiwilligen Kooperation werden weiterentwickelt und Schritt für Schritt umgesetzt.

50 Jahre Rhein und Höge - 50 Jahre Verbandsgemeinde Linz

Solidarische Partnerschaft „von Stadt und Land“

Das Profil der Verbandsgemeinde Linz am Rhein ist in ihrer 50jährigen Geschichte stark geprägt von der Achtung vor kommunaler Eigenverantwortung der Kommunen und zudem von wechselseitiger Solidarität der Kommunen untereinander.

Die Leitidee ist die einer Verbandsgemeinde von eigenständigen Kommunen mit starkem Angebot an Infrastruktur, die gemeinsam im Wettbewerb der Regionen auch in Zukunft erfolgreich bestehen können.  

Die Stadt Linz profitiert als Mittelzentrum stark von dem Verbund der Verbandsgemeinde. Inzwischen tragen die Ortsgemeinden auf der Linzer Höhe den größten Anteil an der Finanzierung, der sog. Verbandsgemeinde-Umlage, und ermöglichen damit den anderen Kommunen den notwendigen finanziellen Freiraum für eigene kommunale Projekte.

Der auch überregional bedeutsame, verkehrsgünstig gelegene Schulstandort Linz mit einem breiten schulischen Angebot, vom Staatlichen Martinus-Gymnasium über die Robert-Koch-Realschule (RSplus) mit der Fachoberstufe für Wirtschaft/Verwaltung und Gesundheit sowie die Alice-Salomon-Schule als Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz ist für die Zukunft gut gerüstet.

Die regional wichtige Gesundheitsversorgung wird mit dem Krankenhaus in Linz sowie einer umfassenden ärztlichen sowie fachärztlichen Versorgung gesichert.

Auch hat die Verbandsgemeinde in freiwilliger Kooperation mit der Stadt Linz als Mittelzentrum Infrastrukturprojekte ,,die der Stadt und den anderen Kommunen“ zugute kommen. Dazu zählen u.a. der Ausbau des Park&Ride-Parkplatzes für Bahnreisende sowie die kommende barrierefreie Erschließung der Verkehrsanlagen am Linzer Bahnhof. Auch hier kann sich die VG Linz als eine der führenden Kommunen im Norden des Landes profilieren.

Blick in die Zukunft: Digitalisierung, Mobilität, Kooperationen

Die regionale Entwicklung im 6. Jahrzehnt der Verbandsgemeinde Linz und darüber hinaus wird stark von der Digitalisierung geprägt werden. Hier wird die VG Linz die Chancen digitaler Potenziale für die Entwicklung der gesamten Region Linz untersuchen und für die Bürger, Unternehmen und Verwaltung in der Praxis umsetzen. Die bürgerfreundliche und moderne Verwaltung der Verbandsgemeinde wird auch hier mit dem Wandel wieder gut Schritt halten. Kommunale Dienstleistungen werden auch in Zukunft den sich ändernden Bedürfnissen von Bevölkerung und Unternehmen entsprechen. Allen Beteiligten ist bewusst, dass Digitalisierung dann zum Erfolg für alle wird, wenn man sie aktiv gestaltet.

Nachhaltige Mobilität wird durch Ausbau des Radwegenetzes in der Region Linz, der Beteiligung an einem Radschnellweg zwischen Bonn und Koblenz auf beiden Seiten des Rheins, die Verbesserung des schienengebundenen ÖPNV, eine schnellere und umweltfreundliche Querung des Rheins und die kommunale Umsetzung von Elektromobilität gesichert. Zu einem besonderen Bereich der Lebensqualität zählt die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung sowie des örtlichen Krankenhauses und seinen fachlichen Vernetzungen mit anderen Krankenhäusern der Region.

Der Wettbewerb der Regionen erfordert zudem die Verstärkung von Kooperation mit benachbarten Kommunen auf beiden Seiten des Rheins sowie im Westerwald und bis über die Landesgrenzen hinein nach Nordrhein-Westfalen zum Rhein-Sieg Kreis und nach Bonn.

Dieses alles stellt nur einen Auszug der Aktivitäten dar, die von unserer Verbandsgemeinde Linz für die Zukunft unternommen werden. Wir sind eine Region mit Attraktivität in vielen Bereichen, und wir wollen und werden dies auch in Zukunft bleiben.

Ihre Erfahrungen, Ihre Ideen: Schreiben Sie uns!

Zum 50. Geburtstag der Verbandsgemeinde Linz am Rhein können wir daher durchaus selbstbewusst feststellen: Wir sind bisher ganz erfolgreich durchgekommen. Die Verbandsgemeinde hat inzwischen ein halbes Jahrhundert Tradition, und sie ist in gutem Zustand, um auch für die nächsten Jahrzehnte sozusagen fit und attraktiv zu bleiben.

Wenn auch Sie eigene Erfahrungen aus der Vergangenheit, oder gute Ideen für die Zukunft der Kommunen unter Bürgerinnen und Bürgern in der Verbandsgemeinde haben sollten, dann wenden Sie sich gerne an unsere, Ihre Verbandsgemeinde. Entweder unter der E-Mail 50jahre@vg-linz.de, per Brief oder per Fax an: 02644-560189-90

Die Verbandsgemeinde bleibt auf gutem Kurs, hoffentlich mit Ihrer aller Unterstützung!


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